A Zed and Two Noughts - Film Analyse (in German)
Essay by review • December 19, 2010 • Essay • 1,565 Words (7 Pages) • 1,533 Views
1. Filmtitel: A Zed & Two Noughts, Dt. Titel: Ein Z und zwei Nullen; ZOO / Drama
2. Regisseur: Peter Greenaway
3. Jahr/Land/Dauer/Farbe: 1985/GroЯbritannien, Niederlande/112 Min./Farbe
4. Darsteller (Auswahl): Andrйa Ferrйol, Brian Deacon, Eric Deacon, Frances Barber, Joss Ecklung, Jim Davidson
5. Location(s): Rotterdam Zoo, Rotterdam, Niederlande
6. Synopsis: Die ZwillingsbrÑŒder Oliver und Oswald Deuce (engl.: Zwei, Einstand, Teufel) verlieren ihre Ehefrauen bei einem Autounfall vor dem Zoo, wo beide als Zoologen arbeiten. Sie versuchen den Verlust durch GesprÐ'che mit der Unfalllenkerin Alba Bewick, die durch den Unfall ein Bein verlor, zu verarbeiten.
Alba wird zunÐ'chst von beiden beschuldigt, fÑŒr den Tod ihrer Frauen verantwortlich zu sein, doch mit der Zeit gehen die Zwillinge eine AffÐ're mit ihr ein. Der Chirurg Van Meegeren verwendet Alba als Modell fÑŒr seine Vermeer FÐ'lschungen und wird immer besessener von seiner Arbeit, sowohl als Chirurg als auch als Maler. Oliver und Oswald beschÐ'ftigen sich mit Ð'hnlicher Besessenheit mit dem Ursprung des Lebens und der VergÐ'nglichkeit, in dem sie Tiere und Lebensmittel beim Verwesen beobachten. Ihre Experimente werden immer grцЯer, bis sie zum Schluss ihre eigene Verwesung dokumentieren wollen.
7. Hervorhebungen
7.1. Lichtgebung/Vermeer: In seiner Faszination fÑŒr den Maler Vermeer, den Greenaway als den „ersten Kameramann der Welt" bezeichnet, versucht Greenaway in ZOO mit der Lichtgestaltung zu spielen und verwendet 26 verschiedene Mцglichkeiten, das Filmset zu beleuchten: u.a. natÑŒrliches Licht (Morgenlicht, Nachmittagslicht, Sonnenlicht, Mondlicht, Sternenlicht), kÑŒnstliches Licht (Kerzenlicht, GlÑŒhbirnen, ...) und „modernes, zeitgenцssisches" Licht, wie zum Beispiel das Licht von Autoscheinwerfern oder von SchweiЯgerÐ'ten.
Vermeer Bilder werden vom Chirurgen Van Meegeren nachgestellt. Das GemÐ'lde „Briefleserin am offenen Fenster" (1657), ist eine Andeutung an Evas SÑŒndenfall durch eine mit Ð"pfeln gefÑŒllte Obstschale. Dieses Bild wird nachgestellt, und zudem befinden sich in der NÐ'he von Alba auch oft diese Obstschalen, die auf ihre Schuld am Tod der Frauen und an Oliver und Oswalds Ende hinweisen soll. Das Bild „Stehende Virginalspielerin" (1673-75) wird u.a. ebenfalls von Alba nachgestellt. Das Instrument, Virginal, sollte eine Anspielung auf die JungfrÐ'ulichkeit sein.
7.2. Symmetrie/Zwillinge: Oliver und Oswald sind siamesische Zwillinge. Ihre Mutter lieЯ sie sofort nach der Geburt trennen, weil sie nicht wollte, dass sie besonders auffallend werden, und wie „Zootiere/Zirkustiere" ausgestellt werden. Schlussendlich arbeiten und leben sie im Zoo und befassen sie sich genau eben mit den besonderen Exemplaren, den Zootieren (in dem Zoo, in dem alle Tiere nur schwarz/weiЯ sind, weil der Zoodirektor farbenblind ist) und Alba, der ebenfalls entstellten Person, die sie in einem Haus im Zoo „halten". Zum Ende des Films mцchten sich die Zwillinge vom Chirurgen wieder zusammennÐ'hen lassen, kцnnen ihn jedoch nicht davon ÑŒberzeugen und lassen sich dann zumindest einen Anzug nÐ'hen, den sie nur gemeinsam tragen kцnnen, mit drei Beinen.
„Is a zebra a white horse with black stripes, or a black horse with white stripes?": auch durch die Farben der Zootiere, entsteht eine DualitÐ't, eine Frage nach dem schwarzen und weiЯen, nach dem „Sein" oder „Nicht-Sein".
Der Tod der beiden Zwillinge am Ende des Films, lÐ'sst den Film in einer Symmetrie schlieЯen. Zu Beginn des Films sterben die beiden Frauen, am Ende ihre EhemÐ'nner.
7.3. Farben: Der Zoodirektor ist farbenblind, sodass alle seine Tiere im Zoo schwarz/weiЯ sind. Besonders oft wird auf das Zebra (Z als erster Buchstabe des ZOO und als letzter Buchstabe des Alphabets) verwiesen. Entweder als reales Tier, als Zebrastreifen, als „Z wie Zebra" in der AufzÐ'hlung von Beta, als PlÑŒschtier neben Albas Krankenbett oder auch als Muster der Unterhose von Caterina Bolnes, Van Meegeren's Gehilfin/Frau? Sie trÐ'gt auch den groЯen roten Hut, wie im Vermeers Bild „MÐ'dchen mit rotem Hut".
Alba trÐ'gt im ganzen Film immer weiЯ, nachdem sie allerdings schwanger ist, trÐ'gt sie rot (sÑŒndig?).
7.4. Symbolik: Buchstaben und Namen: Oliver und Oswald, sind die „Verlierer", die Nullen, oder eben Noughts (engl.: Nullen, Nichts). Vor ihren Wohnungen sind jeweils leuchtende Kreise neben den TÑŒren angebracht, und auch wÐ'hrend dem Film sind diese leuchtenden Kreise in ihrer Anwesenheit immer wieder zu sehen. Zebra: Das Zebra stellt Beginn und Ende, Leben und Tod, und kommt immer wieder im Film vor (siehe Farben).
7.5. Paradies/Urgeschichte: Der Film lÐ'sst Genesis gegen Darwin kÐ'mpfen. Auf der einen Seite gibt es die sachlichen ErklÐ'rungen von dem Entstehen der Erde und der Verwesung all ihrer Bewohner; auf der anderen Seite gibt es immer wieder Hinweise auf den „Garten Eden", das Paradies. Wie in vielen von Vermeers Bildern, gibt es auch in ZOO oft herumliegende FrÑŒchte/Obst (Ð"pfel). Diese verwenden die Zwillinge u.a. auch fÑŒr ihre Verwesungsexperimente. Der Film zeigt die RÑŒckkehr der Dinge und Lebewesen zu ihrem Ursprung. Sei dies der „Staub", zu dem wir alle zurÑŒckkehren, oder auch die Situation der siamesischen Zwillinge, die wieder zusammengenÐ'ht werden wollen (siehe Symmetrie). Alba's Geburtsort l'Escargot wird paradiesisch dargestellt, und soll auch ihre letzte RuhestÐ'tte werden. Die Zwillinge starten dort ebenfalls ihr letztes „Experiment", in dem sie ihren eigenen Verfall dort dokumentieren wollen. Dieses Vorhaben scheitert aber an den Schnecken, die ÑŒber die Kцrper, den Schallplattenspieler und auch ÑŒber die Kamera herfallen, sodass die Verwesung ihrer Kцrper aufgrund eines Kurzschlusses nicht aufgenommen werden kann.
8. Architektonische Relevanz?
„A Zed & two Noughts" ist ein postmoderner Film, vergleichbar mit postmoderner Architektur. Ein Sammelsurium von Zitaten aus der Geschichte, Kunst und Philosophie.
FÑŒr ein aktuelles Architekturprojekt wÑŒrde ich diesen Film vielleicht als Anreiz nehmen, mich mit der Metamorphose,
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